Freitag, 7. Dezember 2007

7. Dezember - Marzipanzeit



Marzipan - echtes Königsberger Marzipan - braucht immer eine gewisse Zeit, bis es richtig gut schmeckt. Dazu muß es einige Tage lagern, also ist jetzt genau die richtige Zeit, um es für Weihnachten vorzubereiten!

Man benötigt für das Rezept:
500gr. Süße Mandeln
15gr. Bittere Mandeln
500gr. Puderzucker
5-7 EL Rosenwasser

Und für den Zuckerguss:
750gr. Puderzucker
Rosenwasser oder Zitronensaft
Evtl. Kakao für dunklen Guss

Die Mandeln werden gebrüht, abgezogen und zum Trocknen gelegt. Am besten am Vortag erledigen, sonst sind die Mandeln noch zu feucht für die Verarbeitung.
Die Mandeln werden nun 2x durch eine Mandelmühle gemahlen, anschließend mit dem Puderzucker vermischt und noch einmal durch die Mühle gegeben.
Nun wird nach und nach das Rosenwasser hinzugegeben, aber Vorsicht! Nicht, daß der Teig zu feucht wird! Danach den fertigen Marzipanteig kräftig mit den Händen durchkneten („Doennigs Kochbuch“ gibt an: 1 Stunde mit den Händen durchkneten).
Aus dem gut verarbeiteten Teig ene Kugeln formen, die am besten in ein Tuch geschlagen wird. Den Teig nun bis zum nächsten Tag ruhen lassen.

Ein Backbrett mit Puderzucker bestäuben und ein Stück vom Teig messerrückendick ausrollen. Nun werden die verschiedenen Formen mit Teigausstechern ausgestochen oder mit dem Messer ausgeschnitten. Es eignen sich am besten Kreise (geht auch mit einem Wasserglas), Halbmonde und Herzen. Ein weiteres Stück Teig wird etwas dicker ausgerollt, daraus werden die Ränder geschnitten – etwa 0,5cm breite Streifen. Diese Ränder werden mit Rosenwasser an den ausgestochenen Formen befestigt. Nun werden noch die Ränder verziert, wie es für Königsberger Marzipan üblich ist: am besten geht das mit einem Messerrücken, der mit Rosenwasser befeuchtet ist oder einer Pinzette ohne scharfe Kanten.

Jetzt kommen wir zum „Flämmen“ des Marzipans, damit die Ränder die typische braune Färbung bekommen! Dazu legt man helles Brot- oder Backpapier auf ein Backbrett, dort hinauf dicht an dicht die Marzipanstücke. Diese Backbrett auf ein Backblech stellen und bei starker Oberhitze im Backofen backen bzw. grillen (vorgeheizter Ofen!).
Vorher muß der Zuckerguß fertig sein, damit er sofort nach dem Entnehmen aus dem Ofen in die gebackenen Marzipanformen gefüllt werden kann.

Aus der Marzipanmasse wird auch das sog. Teekonfekt hergestellt, dieses wird ohne Guss gemacht. Man formt kleine Brote, Früchte, Brezeln, Schnecken etc. aus der Marzipanmasse und verziert dieses z.T. mit getrockneten Nelken. So kann man Kugeln mit einer Nelke wie Äpfel aussehen lassen, oder Birnen, Bananen und unterschiedlich geformte Brote herstellen.

Da meine Familie väterlicherseits aus Ostpreußen stammt, wird jedes Jahr zu Weihnachten Marzipan auf diese Art hergestellt. Die Rezepteinzelheiten und Ideen für den Text habe ich mir aus „Doennigs Kochbuch“ geholt (in meinem Fall aus der 32. Auflage von 1956!!)
Ich wünsche allseits guten Appetit!!!

Herzliche Grüße

Anika

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