Freitag, 17. Juni 2022

Regenbogen-Häkelschal aus einem Bobbel

Dieser Bobbel ist eigentlich nur aus Versehen bei mir gelandet. Jajaja, das sagen alle Wollsüchtigen... Neee, wirklich! Ich hatte gerade den Shop von Sparwolle entdeckt und die ersten beiden Bobbel bestellt. Dann fand ich diesen Bobbel-Konfigurator, mit dem man sich selbst aus zig verschiedenen Farben seine ganz eigene Farbkombination zusammenstellen konnte und hab das ausprobiert. Ich hoffte, dass am Ende dieser Bobbel auch gezeigt wird, wie er fertiggewickelt aussieht. War aber nicht so. Okay. Test meinerseits beendet. Kurze Zeit später habe ich eine weitere Bestellung getätigt und mich eigentlich noch gewundert, warum es so teuer ist. Das Paket kam an und es waren 3 Bobbel. Drei? Ich hatte doch nur 2 bestellt?!?!?

Darüber habe ich in diesem Beitrag von 2021 auch schon geschrieben. 

Neulich wollte ich dann mal wieder etwas ausprobieren und hab mich für den Regenbogenbobbel entschieden. 

Es wurde spontan nichts. Ein einlagiger Loop mit 850m Lauflänge und diesem Muster wird ein langer Tunnel, aber mehr nicht:



Also habe ich geribbelt und nach einem anderen Muster gesucht. Immer Dreieckstücher fand ich jetzt auch langweilig...

Eine Anleitung habe ich bei Drops Design gefunden, die mir vom Muster her sehr gefiel, aber für eine Decke ausgelegt ist. Nennt sich Taste of Rainbow und ist eine kostenlose Anleitung. 

Nun fing das Rechnen und Testen an. Wie breit soll mein Schal werden - oh, ich hatte mich daraufhin entschieden, dass es ja einfach ein langer Schal werden könnte ;-)

Damit die Wolle nicht noch weiter strapaziert wird, habe ich für den Mustertest erstmal etwas ganz anderes genommen.

Diese Zipfel durch die 5 LM gefielen mir nicht. 3 LM sollten auch reichen. Musterverlauf gefiel mir, also los geht's mit dem Originalgarn.

Immer und immer wieder Fehler drin, die Maschen links und rechts am Rand wurden immer mehr in jeder Reihe und ich hab den Fehler nicht gefunden. Und aufgegeben! Es kamen ja noch die Konfirmationen, ausserdem war mein Kopf noch Coronabedingt leicht vernebelt...

Am Tag vor meinem Wochenendtrip nach Feldafing habe ich mich abends hingesetzt und streng nach Häkelschrift gezählt, gezählt und nochmal gezählt. Endlich den Fehler gefunden und doch in den ersten 2 Reihen einen Fehler eingebaut.

Egal! Das lasse ich jetzt so!


Auf der ICE-Fahrt nach München kam ich schon ziemlich weit. Abends habe ich auch manchmal noch weitergemacht.

Das Ergebnis auf der Rückfahrt...

... und wieder zuhause...

Nun vertüdelte sich der gefühlt meterlange Schal ständig, so dass ich ihn aufgerollt weiterarbeite!

Nach 12 Tagen am vorletzten Farbwechsel angekommen. Man sieht, daß eine Tuchwicklung nicht wirklich schön ist für einen langen Schal. Da muss ich wohl auch mal eine normale Wicklung bestellen ;-)

Aber er sieht schon gut aus...


Ein Farbwechsel kommt noch, dann sind 2x dunkellila und 1x mittelblau als letzte Farbe dran. 

Und am 31. Mai war dann nicht mal mehr genug Garn für eine letzte Reihe übrig:

Aufgerollt sieht es wieder aus wie der ursprüngliche Bobbel:

Leider nur mit künstlichem Licht fotografiert, aber auch hier sehen die Farben toll aus:

Länger als unser Sofa! Nachgemessen sind es 2,75m!

Und so viele Tragevarianten: rumgewickelt mit den Enden nach hinten...

... die Enden vorne...

... die Enden verknotet und als Loop gewickelt (gefällt mir nicht!)...

... doppelt genommen und durchgeschlungen (die sehr winterliche Variante)...

... und damit man mal sieht, WIE lang 2,75m überhaupt sind! Zu lang... ;-)

Ja, der Schal ist luftig-sommerlich, aber in der Menge an Schal ist es nicht mehr so richtig sommerlich, es ist einfach "zu viel" um den Hals. Aber ich liebe ihn! Vielleicht mache ich nochmal einen etwas breiteren und nicht so langen...

Nun habe ich doch tatsächlich wieder angefangen zu stricken... aber ich werd damit einfach nicht warm ;-)

Herzliche Grüße

Anika

Donnerstag, 2. Juni 2022

Wochenendreise nach Feldafing und Umgebung

Vor einigen Monaten plante mein Schatz eine zweiwöchige Geschäftsreise nach Feldafing für eine Schulung seines neuen Arbeitgebers. Zuerst war ich etwas "entsetzt", da er noch nie so lange weg musste. Aber sein Nachsatz "Vielleicht kann ich ja eine Ferienwohnung mieten, statt ins Hotel zu gehen und du kommst an dem Wochenende in der Mitte zu mir!?" - Die Idee wuchs, seine Reise war gebucht und bestätigt und dann habe auch ich meinen Zug gebucht. Alleine fliegen habe ich mir nicht zugetraut, dafür bin ich wohl zu ... schissig ;-)

Gleich am Freitagmorgen (jaaa, es war der 13. ;-) ) ging es mit einer - für mich mittelschweren - Katastrophe los: Kabelbrand in Hamburg (--> Link), so dass mein Bahnhof, in dem ich in den ICE nach München steigen wollte, nicht angefahren wurde. Ich wollte von Tostedt nach Harburg fahren und dort umsteigen. Also was tun... irgendwie muss ich ja in meinen fest gebuchten ICE kommen. Der nächste Halt Hannover war also meine Wahl - nach einigem Hin und Her, einer nicht-erreichbaren Bahnhotline (was ein Wunder!) - hat meine liebe Nachbarin mich dann zum nächsten Bahnhof gefahren und ich bin mit der Bimmelbahn nach Hannover gezuckelt. 

Man kann am Fahrkartenautomaten mit Kupfermünzen bezahlen? Und der Automat gibt die auch noch als Wechselgeld wieder aus?!

In Hannover waren sie sich nicht sicher, von welchem Gleis denn nun der ICE abfahren soll. Noch bei Einfahrt des Zuges auf Gleis 4 wurden wir Fahrgäste per Lautsprecher aufgefordert, zu Gleis 9 zu gehen, da der Zug dort abfahre...

Aber endlich hatte ich meinen reservierten Platz erreicht und konnte mich die nächsten 5 Stunden entspannen:

Zu Anfang brauchte ich noch Beschreibung und Häkelschrift, aber im Laufe der Fahrt wurde es einfacher und ich musste nur noch zählen. Zu dem Häkelprojekt gibt es nach Fertigstellung auch noch einen Beitrag ;-)

München!

Nur ein kleiner Stadtbummel bis der Mietwagen zur Verfügung steht. Mit Gepäck ist das auch nicht so dolle...

Mit dem Mietwagen ging es dann ins 35km entfernte Feldafing am Starnberger See, wo mein Mann in einer FeWo wohnte. Sehr gemütlich, in einem Einfamilienhaus mit mehreren Wohnungen (ist es dann ein Mehrfamilienhaus, wenn eine Familie dort wohnt und weitere Einheiten als FeWo vermietet? Hmmm...)

Für den nächsten Tag haben wir eine Führung auf Schloss Neuschwanstein gebucht - anders kann man das Schloss auch nicht besichtigen. Da diese erst am späten Nachmittag sein sollte, haben wir uns vorher noch Füssen angesehen. Eine wunderschöne Altstadt, durch die wir stundenlang spaziert sind, Mittag gegessen und uns ein Eis gegönnt haben. 

Erstmal nur von aussen - die Klosterkirche St. Mang 

Das Hohe Schloss zu Füssen vom Stadtpark Baumgarten aus gesehen. Auf der Bank haben wir einige Zeit gesessen und dem Vogelgezwitscher gelauscht.


Ein Blick über die Altstadt vom Aufgang zum Hohen Schloss aus gesehen

Die Klosterkirche St. Mang vom Aufgang zum Schloss aus 

Im Innenhof des Schlosses - es sieht beeindruckend aus: aber all die Erker und verzierten Fensterrahmen sind gemalt! In wunderschöner 3D-Technik, aber alles gemalt. Rechts über dem schrägen Aufgang, darüber das Fenster ist sogar geöffnet aufgemalt!


Keine Reise ohne Selfie ;-)

Und am Ende sind wir dann noch in die Klosterkirche gegangen - ebenfalls wunderschön und reich verziert.


 Beeindruckende Deckengemälde und Verzierungen

Bummel durch die Altstadt bei herrlichem Wetter und bestimmt 24 Grad mit Sonnenschein


Wieder alles aufgemalt

Hier mit wunderschönen Fenstergittern kombiniert

Das Heiliggeisthospital

Hier haben wir gegessen - sehr zu empfehlen! Ein schöner Biergarten im Hinterhof, klein und gemütlich mit leckerem Essen!



Auf dieses Haus wurden wir durch fotografierende Menschen aufmerksam, bis wir dann selber merkten, was so besonders ist. Erkennt ihr es? Rampen und Liegebretter für Katzen - und eine liegt auf dem Brett zwischen den unteren Fenstern ;-)

Dann wurde es Zeit, nach Schwangau aufzubrechen, da wir zwischendurch eigentlich noch einkaufen wollten. Aber einmal auf dem Parkplatz angekommen, haben wir uns doch entschieden, spontan den Bus um 15 Uhr hoch in Richtung zum Schloss zu nehmen.



Da noch keine Hochsaison ist, war es erträglich von den Menschenmassen her - es waren nämlich keine ;-)

Am Aussichtspunkt über Hohenschwangau, auf dem Weg vom Busparkplatz zum Schloss


Erster Blick aufs Schloss. Der Balkon wird bei der Besichtigung auch besucht und wir haben später dort auch Fotos gemacht.


Blick auf einen weiteren Aussichtspunkt (mittig im Bild) und überdachte Sitzmöglichkeiten, wo wir später auch eine Zeitlang gesessen haben.

Vom Aussichtspunkt aus dem letzten Foto hat man einen schönen Blick auf das Schloss...

...und in die Tiefe

Blick in Richtung Forggensee und Schwangau



Im Innenhof, nachdem unsere Führung eingelassen wurde. Dort wartet man dann noch einmal bis das Display die gebuchte Führung anzeigt und die Einlässe freigegeben werden.

Blick auf den oberen Innenhof

Und die andere Blickrichtung von nahezu demselben Standpunkt aus

Ausblick vom Balkon während der Führung

Blick vom Balkon auf die Marienbrücke


Nach der Führung ging es zu Fuss den Berg wieder runter - ein vorletzter Blick auf das Schloss

Und dann ging es abwärts, nur abwärts...

Und der letzte Blick auf Schloss Neuschwanstein, vom Auto aus, auf dem Weg nach Schwangau zum Einkaufen.

Am Sonntag wollten wir dann nicht mehr so viel laufen und sind nach Herrsching an den Ammersee gefahren. Ein gemütlicher Sonntagmittag auf einer Bank am See, den Booten zugucken, Stand-up-Paddlern zusehen, die Promenaden entlang schlendern...



Das Wetter war noch wärmer als am Sonntag und wir bekamen Hunger. Geplant war auch ein Besuch im Kloster Andechs...


... Haxen essen! Lecker! Wir haben uns eine geteilt und Kartoffelsalat dazu bestellt. Leider musste man für Getränke an einer anderen Schlange anstehen - und die war noch länger als die für's Essen... Also gab es hinterher einen Schluck Limo aus der mitgebrachten Flasche und keine zünftige Mass dazu ;-)

Private Bierkrüge im Schankraum, wo wir sassen - zwei von diesen wie-auch-immer-man-sie-nennt standen dort (Bierkrugtresor sagt Google)






Blick auf den Ort Andechs


Ein Apothekergarten in Hochbeeten, sehr schön angelegt am Fuss des Berges

Nachdem wir ja mittags schon am Ammersee waren, haben wir nachmittags noch ein Eis in Tutzing gegessen und uns damit an den Starnberger See gesetzt. Sogar mit Unterhaltungsprogramm: direkt die Strasse runter war eine Bootslände, wo Boote eingesetzt und aus dem Wasser geholt wurden. Hach, menschliche Dramen... wer darf wann als erstes rein oder raus, wer steht nun schon wieder im Weg und muss verscheucht werden... es war lustig!




Auch das eine oder andere Fahrgastschiff legte in Tutzing an.

Dann ging es zurück nach München, um den Mietwagen wieder abzugeben und die abenteuerliche Reise zurück mit Schienenersatzverkehr und S-Bahn nach Feldafing.

Am Montagmorgen war meine Wochenendreise dann beendet und ich habe mich mit S-Bahn, ICE und Metronom wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Mein Mann blieb noch bis Freitag und flog dann wieder nach Hause. 

Eine schöne kleine Auszeit für uns, nach der gerade überstandenen Corona-Erkrankung nicht ganz unanstrengend, aber wirklich schön. Schön auch, dass mein Mann im Vorfeld so viele Empfehlungen bekommen hatte, was wir so alles unternehmen könnten. Wir haben uns so ein nettes Programm zusammenstellen können!

5,5 Stunden Fahrt mit dem ICE, auch da war ich wieder froh, reserviert zu haben. Kopfhörer auf, Hörbuch an und weiterhäkeln...

Wie gesagt, davon später mehr ;-)

Herzliche Grüße

Anika