Sonntag, 9. Dezember 2007

2. Advent


In einer Zeitungsserie aus dem Winter 2005 schrieben TAGEBLATT-Leser ihre Adventsgeschichte. Diese Geschichte stammt von Hans-Jürgen Stolper aus Stade und sie schildert, warum der Nikolaus manchmal nicht zu überhören ist.
Ich habe sie gefunden unter: http://www.tageblatt.de/main.cfm?DID=508097
Eine lustige Fahrt - Als der Esel im himmlischen Stall blieb

Manchmal kann der Nikolaus Wunder vollbringen. Doch es kommt auch vor, dass er Ärger hat wie du und ich.
Da war zum Beispiel die Sache mit dem Esel. Der Nikolaus liebt es nämlich, auf einem kleinen Esel zu reiten. Doch an diesem sechsten Dezember, an dem er wie jedes Jahr seinen Weg zur Erde antreten wollte, war sein Eselchen besonders bockig. Es wollte lieber im himmlischen Stall bleiben, wo es warm und gemütlich war und wo das Heu ihm so gut schmeckte wie euch Marzipanstangen und Schokolade.
„Du kannst mich doch nicht im Stich lassen“, redete der Nikolaus seinem kleinen Esel zu. „Dienst ist Dienst, Heu ist Heu!“ Doch so sehr er auch flehte und bettelte, das Eselchen tat, als sei es schwerhörig, obgleich es doch so lange Ohren hatte.
Was nun? Die goldene Kutsche war auch nicht einsatzbereit. Die vier Schimmel, die vorgespannt werden mussten, hatten an diesem Abend dienstfrei. Im Himmel geht man mit Tieren sehr freundlich um. „Dann muss ich mich eben auf meine alten Beine verlassen“, seufzte der Nikolaus.
Nun musste er noch in die große Stadt. Er watete durch den tiefen Schnee. Der Sack drückte ihn sehr. Ein Bauer sah ihn am Haus vorübergehen, ging hinaus und sagte:„So geht das nicht, Nikolaus! Weißt du was? Ich bringe dich in die Stadt. Zwar habe ich kein Pferd und keinen Esel, auch steht mein Auto in der Werkstatt, aber mein Traktor ist in Ordnung.“
„Ich soll mit dem Traktor fahren?“, staunte der Nikolaus. Er fand die Idee aber nicht schlecht. Immer noch besser, als zu Fuß zu gehen! Also kletterte er hinauf, und los ging die Fahrt.
Mit ohrenbetäubendem Geknatter fuhr Sankt Nikolaus in die Stadt. Der Traktor fauchte und schepperte, ratterte und knatterte, dass die Leute an die Fenster stürzten und ihren Augen nicht trauten.
„Der Nikolaus kommt“, riefen sie einander zu. „Er sitzt auf einem Traktor und freut sich wie ein Schneekönig!“
Am nächsten Tag berichteten die Zeitungen darüber. Das Fernsehen brachte eine Sendung über den Fortschritt der Zeit, der ab und zu auch sein Gutes hat, vor allem dann, wenn er einem alten Mann Mühe und Arbeit erspart.
Der nette Bauer stand vor der Fernsehkamera, wurde von den Reportern tüchtig ausgefragt und war sehr stolz. „Dem Nikolaus hat die Fahrt großen Spaß gemacht“, sagte er. „Viel mehr noch als in seiner goldenen Kutsche.
“Wenn sein Esel auch das nächste Mal nicht mitkommen wolle, ja dann fahre der Nikolaus wieder auf seinem Traktor zu den Kindern. Wenn das so ist, dann macht mal hübsch die Ohren auf! Sollte im Dezember vor eurem Haus etwas ganz laut rattern und knattern, dann könnte es sein, dass der Nikolaus auf dem Weg zu euch ist.
Möglich ist ALLES!
Ist das nicht eine schöne Geschichte? Ich find die immer wieder schön zu lesen, auch schon für kleine Kinder. Für so kleine Jungs wie meinen, den groooooßen Treckerliebhaber ;-)
Herzliche Grüße
Anika
PS: credits an Michaele Burkhart für das Kit „One Night in Bethlehem“

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