Freitag, 27. September 2019

Wochenendtrip nach Berchtesgaden

Uuuh, lang lang ist's her, daß wir in Berchtesgaden waren - im Frühjahr 2005, um genau zu sein. Und 2007 habe ich das eine oder andere Foto des damaligen Urlaubs hier verbastelt.

Dieses Jahr habe ich kurz vor unserem Hochzeitstag dann eine Überraschung von meinem Schatz präsentiert bekommen, der nämlich einen Wochenendtrip nach München und Berchtesgaden geplant hatte! Dafür gab es noch weitere Gründe, nämlich war ich noch nie geflogen und er wollte doch immer schon mal auf's Kehlsteinhaus. Letzteres hatte bei seinen ersten beiden Besuchen nämlich nicht geklappt. Das erste Mal während seiner Ausbildung - es war zu spät im Jahr und die Auffahrt wegen Schnee gesperrt. Und das zweite Mal, als wir 2005 dort waren, war es wegen Felssprengungen gesperrt. Aber nun, im dritten Anlauf, hat er sich vorher im Internet schlau gelesen und es sollte nichts dagegensprechen!

Es sollte am Freitag, den 13. September losgehen - Pessimisten würden nun sagen, kein Wunder, daß es an dem Tag schiefging. Aber es gibt für alles seinen Grund, warum es so läuft, wie es läuft... Aber ja, es war chaotisch! Flüge, Hotels, Mietwagen - alles gebucht. Am Freitag gegen 12 Uhr mittags (rund 5 Stunden vor unserer geplanten Abfahrt von zuhause) bekamen wir die Info, daß unser Flug um 21:40 von Hamburg nach München gecancelt wurde! Hilfe von der Buchungsstelle gab es leider keine, erst die Fluggesellschaft gab uns in einer Mail bekannt, daß nach Alternativen gesucht werde. Grrmpf, ja, es gab eine Alternative: um 17:50 ab Hamburg! Mal locker-flockig 4 Stunden früher als geplant!

Mittlerweile waren die Kinder aus der Schule zurück, ich war aber so mit der Umbuchung beschäftigt, daß ich weder zum Essen kochen, noch zum Essen selbst kam. Denn plötzlich ging es holterdipolter, schnell die letzten Sachen in die Koffer werfen, ab ins Auto und zum Bahnhof! Tja, um's Essen hat Oma sich gekümmert, unsere lieben Nachbarn konnten uns nicht zum Zug bringen und das Auto gleich wieder mitnehmen und sein Neccessaire hat mein Schatz auch vergessen einzupacken ;-) Achja, 2 Züge fielen auch noch aus, so daß wir nicht den nächstgelegenen Bahnhof nehmen konnten, sondern in den nächstgrößeren Ort fahren mussten...

Aber: wir waren pünktlich am Flughafen, konnten uns nach dem Sicherheitscheck tatsächlich noch ein wenig in Ruhe hinsetzen und ich konnte mit meiner (gegen meine?) Aufregung kämpfen, daß ich dann wirklich gleich in ein Flugzeug steigen sollte...

Ein Airbus A319

 Ist das schon Luxus, wenn man ZWEI Fenster an seinem Platz hat?
Im hinteren konnte ich den Flügel sehen - wir saßen direkt drauf - und vorne war freie Sicht (erstmal auf das Terminal)

Ähm ja, ich war SEHR aufgeregt, aber es war nicht so schlimm, wie befürchtet und an die Landung zu denken, war auch nicht mehr soooo beängstigend.


Allerfeinstes Flugwetter - obwohl Schatzi etwas enttäuscht war, daß wir nun keinen Nachtflug hatten!

Da aufgrund der Hektik unser Mittagessen ausgefallen war und wir dementsprechend Hunger hatten, sind wir nach dem Einchecken ins Hotel noch nach München gefahren. Was vom Flughafen aus ungefähr 30km sind, das ist nicht ohne! Aber wir waren ja nun auch 4 Stunden früher dran und nicht erst um 22:30 angekommen. 

Das Flughafen-Logo im Abendlicht

Die Nacht im Hotel war die anstrengendste der letzten Zeit - da es keine Doppelbetten mehr gab, hätte man uns ein Zimmer mit 2 Einzelbetten geben wollen. Alternativ ein größeres Zimmer und behindertengerecht ausgestattet: was bedeutete, daß es ein großes Bett mit einer großen Decke gab - EINER DECKE! Damit kommen wir zwei beiden ja so gar nicht klar... Zum Glück war's ja nur eine Nacht!

Denn am nächsten Morgen sind wir in unseren Mietwagen gestiegen und haben uns auf die rund zweistündige Reise nach Berchtesgaden gemacht. 

 Endlich wieder Berge! So sehr ich Urlaub am Strand mag, aber Berge sind auch einfach beeindruckend!

Wie man sieht, hatten wir herrliches Wetter, so daß wir uns spontan entschlossen haben, den Besuch des Kehlsteinhauses von Sonntag auf Samstag vorzuziehen und sofort hochzufahren - wer weiß denn schon, wie das Wetter am nächsten Tag aussieht?

Auf dem Weg zur Bushaltestelle Obersalzberg

Zum Kehlstein darf man nicht selbst fahren, sondern nur mit Spezialbussen der Kehlsteinlinie, die ab dem Parkplatz Obersalzberg verkehren. Diese Busse bringen einen hoch zum nächsten Busparkplatz:


Von dort kann man entweder zum Kehlsteinhaus wandern, soll etwa 20 Minuten dauern, oder man nimmt Tunnel plus Aufzug und ist - mit Wartezeit - ungefähr genauso schnell oben. 


Ein 124m langer Tunnel mit einem 124m hohen Aufzug am Ende, der direkt im Kehlsteinhaus endet

 Blick auf Berchtesgaden / Marktschellenberg 

Wow, wir sind wirklich oben!!!

 Wo eben noch strahlender Sonnenschein herrschte, zog plötzlich eine Wolke auf und das Kehlsteinhaus war im Dunst verschwunden.

 Ins Tal nach Berchtesgaden konnte man auch nicht mehr gucken


 Da sind wir auch noch durchgekraxelt, es waren aber zum Glück mehr oder weniger befestigte Wege


 Zwischen den Bergen blitzt der Königssee auf, darüber ein Gleitschirmflieger


... und da war die Wolke wieder weg und die Sonne schien wieder!

Njaaa, ich musste auch zwei Elbstones auf dem Kehlstein auswildern ;-)

Nachdem wir wieder zurück auf dem oberen Parkplatz waren, sind wir um kurz vor 15 Uhr wieder mit dem Bus in Richtung Obersalzberg gefahren und dann endlich zu unserem Hotel in Berchtesgaden. Ein wenig ausspannen und abends zu Fuss in den Ort - eine kleine Wanderung laut Plan auch nur rund 1km. Jaaaa, aber bergauf und bergab - mein Handy zeigte mir am späten Abend 32 Etagen an, die ich an dem Tag geschafft habe!

 Unser Hotel am Weiherbach - auf unserem Weg in den Ort

 Die Türme des königlichen Schlosses Berchtesgaden

Blickrichtung Kehlstein (meine ich)

Wir waren schön essen und sind noch ein bißchen durch die wunderschöne Altstadt gelaufen, bis wir dann nach einer weiteren Wanderung bergauf und bergab wieder im Hotel waren. Die Pizza war währenddessen schon wieder abgearbeitet ;-)

Am Sonntagmorgen waren wir früh auf, wir hatten ja nicht so viel Zeit! Daher waren wir schon gegen halb 10 im Salzbergwerk Berchtesgaden und sind mit der Bergwerksbahn in den Berg gefahren.

Lustige Schutzkleidung für alle - ich glaube, alle Gäste haben Selfies gemacht ;-)

Danach haben wir die Habseligkeiten eingeschlossen, auch die Handies, da man dort eh keine Fotos machen durfte. Es gibt ein Foto des einfahrenden Zuges, aber mehr nicht - ach doch, wie in einem Freizeitpark werden Fotos beim Rutschen gemacht... Gruseliges Ergebnis! Rutschen ist schlimmer als Fliegen ;-)

Mittags eine Fahrt in den Ort zum Essen und kleinem Verdauungsspaziergang hinterher.



Anschließend sind wir wieder zum Obersalzberg aufgebrochen, um uns die Dokumentation ein weiteres Mal (nach 2005) anzusehen. Dort wurde einiges getan und auch jetzt ist dort gerade eine Baustelle, so daß man auf weitere Ausbauten gespannt sein darf. 



Nach einem weiteren Abendessen bei unserem neuen Lieblingslokal, war auch schon wieder fast der Abschied gekommen, denn am Montag mittag sollte unser Flieger zurück nach Hamburg gehen. 


Soooo lecker!

 Vorbei am Chiemsee,

der wirklich DIREKT an der Autobahn liegt!

 Dieses Mal sitzen wir rechts, wieder über dem Flügel.
Und nebenan steht auch ein Airbus A319, wie der in dem wir sitzen.

Danke für die tolle Überraschung, Schatz

16:20 in Hamburg - bewölkt und 10 Grad kälter als Sonntag in Berchtesgaden, wo wir in Tshirt und kurzer Hose rumgelaufen sind!

Auch wenn's nur kurz war, der kleine Trip hat uns eine Menge wunderschöner Erinnerungen beschert, den Alltag kurzfristig vergessen lassen und ein wenig die Batterien aufgefüllt, die in letzter Zeit doch sehr gelitten haben. Es war wirklich schön! Auch, daß es mal ohne Kinder war - aber gefehlt haben sie mir doch hin und wieder ;-)

Herzliche Grüße
Anika

PS: Für die Flugreise war übrigens auch meine Gürteltasche gedacht! Da ich den Begriff "persönlicher Gegenstand" nicht kannte und wir dachten, daß EIN Gepäckstück die Handtasche einschließt. Aber die geht doch extra...

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