Bevor ich euch morgen ein schönes Weihnachtsfest wünsche und mich für ein paar Tage abmelde, habe ich noch eine letzte Geschichte für Euch. Wieder etwas zum Schmunzeln...
Die Weihnachtsmaus
von Sarah Sofia Granborg
Ausgerechnet
in der Weihnachtszeit musste uns so etwas passieren! Ich kam
morgens nichts ahnend in die Speisekammer, da fiel mir eine Packung Cornflakes
auf den Kopf. Einfach so, ohne dass jemand anwesend war! Sie musste wohl nicht
richtig im Regal gestanden haben und war von allein heruntergefallen...
Doch dann erblickte ich das Kräutersalz. Der Deckel war offen, es war
umgefallen und ein Teil des Inhalts lag daneben, auf dem Küchenschrank
verstreut. Als ich schliesslich noch die aufgerissenen Rosinen fand, gab es
keinen Zweifel mehr: wir waren nicht allein im Haus!
Nun wohnen wir nicht erst seit gestern auf dem Lande und sind uns durchaus
bewusst, dass Herbst und Winter die Jahreszeiten sind, in denen die Mäuse in
den Häusern Zuflucht suchen. Aber gerade zu Weihnachten? Wie viel Pech kann man
denn haben?!! Und überhaupt, sie sollten doch schon längst in den Häusern sein!
Warum lief denn da draussen noch immer eine frei herum?
Nun, da half alles nichts, wir mussten schleunigst Fallen aufstellen und sie
bald möglichst fangen. Denn jetzt war es erst. Mit einer Maus in der
Speisekammer ist nicht zu spassen! Es ist Maus gegen Mensch. Entweder bekommt
SIE den Weihnachtsbraten (und -kuchen) oder WIR! Wenn wir das Fest nicht
gänzlich ruiniert wissen wollten, hatten wir schnell zu handeln!
Gesagt, getan. Ich räumte die ganze Kammer leer. Zum einen um zu sehen, wie
umfassend der Schaden war und zum anderen, um alles noch rechtzeitig vor dem
Fest wieder sauber zu haben und die angeknapperten Vorräte ergänzen zu können.
Die Arbeit war mühselig, anstrengend und zeitraubend, denn unsere Speisekammer
ist in der Regel so voll gestopft, dass man damit glatt ein ganzes Regiment für
ein halbes Jahr lang durchbringen könnte. Und zu Weihnachten ist sie ganz
bestimmt nicht leerer!
Endlich war ich fertig, mein Mann hatte die Fallen aufgestellt und sogar das
Fenster war jetzt geputzt! Aber etwas hatte mich stutzig gemacht. Normalerweise
riecht es ‘nach Maus’, wenn man ‘Nager-Besuch’ hat und auch hatte ich keine
Exkremente gefunden. Schon komisch, aber vermutlich war sie noch nicht so lange
in der Kammer gewesen, als ich den Schaden entdeckt hatte und versteckte sich
jetzt hinter Küchenschrank oder Regalen... Wer weiß!
Die Tage verstrichen, der heilige Abend rückte immer näher, aber keine Maus
war in die Fallen gegangen, obgleich der Speisekammerboden einem Mienenfeld
glich.
Wir hatten nur die feinsten Spezialitäten in die Fallen gepackt, von denen wir
wussten, dass eine jede ‘Feinschmecker-Maus’ sie lieben würde: die saftigsten,
frischen Rosinen und winzige ‘After-Eight’-Stückchen!
Inzwischen hatten wir einen weiteren ‘Angriff’ auf das Lebensmittellager
feststellen können. Also es war klar, wir mussten nun energischer zu Werks
gehen! Doch was tun? Verzweifelt wandten wir uns an die ‘Ratten-Frau’, die
Dame, die für solche Problematiken in unserer Gemeinde zuständig ist.
Nein, Ratten hätten wir sicher nicht, meinte sie entschlossen und gab mir
eine Liste über alles mögliche andere Getier, das bei uns Zuschlupf gefunden
haben könnte und riet mir, direkt unter dem Fenster eine Falle aufzustellen,
die das Tier lebendig fangen könnte.
“Und sieh zu, dass es eine richtig grosse Falle ist, denn du weisst nicht, was
sich da alles herumtreiben kann! Es können in der Tat recht grosse Tiere sein”.
Kreidebleich eröffnete ich meinem Mann die Neuigkeiten. Er eilte daraufhin in
den nächsten Baumarkt.
Noch einen Tag bis Heiligabend! Ich hatte langsam die Nase voll vom
täglichen Putzen, ‘Lebensmittel-Wegwerfen’ und ‘wieder-neu-Erstatten’, in der
Hoffnung, dass wir morgen dann doch noch ein gutes und unangeknappertes Mahl
einnehmen würden können!
Am Morgen des heiligen Abends traute ich mich überhaupt nicht mehr in die
Speisekammer. Was nun, wenn gar nichts mehr vom Festtagsessen übrig war? Dann
wäre unser schönes Fest ruiniert, bevor es überhaupt angefangen hatte!
Glücklicherweise bot mein Mann sich an, die Fallen zu überprüfen und kam
alsbald schelmisch lachend zurück.
“Wir haben den Übeltäter gefangen!” rief er freudig aus.
“Wie schlimm ist es?” kreischte ich hysterisch.
“Ist überall Blut? Hat sie alles angefressen? Darf ich den ganzen Heiligabend
wischen und putzen?” Ich war den Tränen nahe.
“Nein, kein Blut, wir haben sie lebendig gefangen und soweit ich sehen kann,
muss sie in die Falle gegangen sein, gleich nachdem sie durchs Fenster gekommen
war... aber du solltest in Zukunft wirklich aufpassen, dass du das Fenster
nicht mehr so weit offen stehen lässt...!” er schaute mich jetzt eher spöttisch
an,
“Ach noch was: Ehe ich es vergesse! Es ist keine Maus, sondern eine Katze!”
“Waaas?!” schrie ich nun noch hysterischer.
Jetzt waren die Kinder dazugekommen und wollten unbedingt den ungebetenen
Besucher begutachten und schliesslich erklang es einstimmig, als sie sahen,
dass es sich noch um ein recht junges und hübsches Kätzchen handelte:
“Mami, Mami dürfen wir die Katze behalten? Ich will auch sonst gar nichts zu
Weihnachten, nur die Katze behalten dürfen!”
Und so kam es, dass wir die verkannte Maus feierlich ins Haus einluden und
zwangsweise in den Kreis der Familie aufnahmen.
Jedoch hat sie sich seither den Spitznamen ‘Mausi’ gefallen lassen müssen!
morgens nichts ahnend in die Speisekammer, da fiel mir eine Packung Cornflakes
auf den Kopf. Einfach so, ohne dass jemand anwesend war! Sie musste wohl nicht
richtig im Regal gestanden haben und war von allein heruntergefallen...
Doch dann erblickte ich das Kräutersalz. Der Deckel war offen, es war
umgefallen und ein Teil des Inhalts lag daneben, auf dem Küchenschrank
verstreut. Als ich schliesslich noch die aufgerissenen Rosinen fand, gab es
keinen Zweifel mehr: wir waren nicht allein im Haus!
Nun wohnen wir nicht erst seit gestern auf dem Lande und sind uns durchaus
bewusst, dass Herbst und Winter die Jahreszeiten sind, in denen die Mäuse in
den Häusern Zuflucht suchen. Aber gerade zu Weihnachten? Wie viel Pech kann man
denn haben?!! Und überhaupt, sie sollten doch schon längst in den Häusern sein!
Warum lief denn da draussen noch immer eine frei herum?
Nun, da half alles nichts, wir mussten schleunigst Fallen aufstellen und sie
bald möglichst fangen. Denn jetzt war es erst. Mit einer Maus in der
Speisekammer ist nicht zu spassen! Es ist Maus gegen Mensch. Entweder bekommt
SIE den Weihnachtsbraten (und -kuchen) oder WIR! Wenn wir das Fest nicht
gänzlich ruiniert wissen wollten, hatten wir schnell zu handeln!
Gesagt, getan. Ich räumte die ganze Kammer leer. Zum einen um zu sehen, wie
umfassend der Schaden war und zum anderen, um alles noch rechtzeitig vor dem
Fest wieder sauber zu haben und die angeknapperten Vorräte ergänzen zu können.
Die Arbeit war mühselig, anstrengend und zeitraubend, denn unsere Speisekammer
ist in der Regel so voll gestopft, dass man damit glatt ein ganzes Regiment für
ein halbes Jahr lang durchbringen könnte. Und zu Weihnachten ist sie ganz
bestimmt nicht leerer!
Endlich war ich fertig, mein Mann hatte die Fallen aufgestellt und sogar das
Fenster war jetzt geputzt! Aber etwas hatte mich stutzig gemacht. Normalerweise
riecht es ‘nach Maus’, wenn man ‘Nager-Besuch’ hat und auch hatte ich keine
Exkremente gefunden. Schon komisch, aber vermutlich war sie noch nicht so lange
in der Kammer gewesen, als ich den Schaden entdeckt hatte und versteckte sich
jetzt hinter Küchenschrank oder Regalen... Wer weiß!
Die Tage verstrichen, der heilige Abend rückte immer näher, aber keine Maus
war in die Fallen gegangen, obgleich der Speisekammerboden einem Mienenfeld
glich.
Wir hatten nur die feinsten Spezialitäten in die Fallen gepackt, von denen wir
wussten, dass eine jede ‘Feinschmecker-Maus’ sie lieben würde: die saftigsten,
frischen Rosinen und winzige ‘After-Eight’-Stückchen!
Inzwischen hatten wir einen weiteren ‘Angriff’ auf das Lebensmittellager
feststellen können. Also es war klar, wir mussten nun energischer zu Werks
gehen! Doch was tun? Verzweifelt wandten wir uns an die ‘Ratten-Frau’, die
Dame, die für solche Problematiken in unserer Gemeinde zuständig ist.
Nein, Ratten hätten wir sicher nicht, meinte sie entschlossen und gab mir
eine Liste über alles mögliche andere Getier, das bei uns Zuschlupf gefunden
haben könnte und riet mir, direkt unter dem Fenster eine Falle aufzustellen,
die das Tier lebendig fangen könnte.
“Und sieh zu, dass es eine richtig grosse Falle ist, denn du weisst nicht, was
sich da alles herumtreiben kann! Es können in der Tat recht grosse Tiere sein”.
Kreidebleich eröffnete ich meinem Mann die Neuigkeiten. Er eilte daraufhin in
den nächsten Baumarkt.
Noch einen Tag bis Heiligabend! Ich hatte langsam die Nase voll vom
täglichen Putzen, ‘Lebensmittel-Wegwerfen’ und ‘wieder-neu-Erstatten’, in der
Hoffnung, dass wir morgen dann doch noch ein gutes und unangeknappertes Mahl
einnehmen würden können!
Am Morgen des heiligen Abends traute ich mich überhaupt nicht mehr in die
Speisekammer. Was nun, wenn gar nichts mehr vom Festtagsessen übrig war? Dann
wäre unser schönes Fest ruiniert, bevor es überhaupt angefangen hatte!
Glücklicherweise bot mein Mann sich an, die Fallen zu überprüfen und kam
alsbald schelmisch lachend zurück.
“Wir haben den Übeltäter gefangen!” rief er freudig aus.
“Wie schlimm ist es?” kreischte ich hysterisch.
“Ist überall Blut? Hat sie alles angefressen? Darf ich den ganzen Heiligabend
wischen und putzen?” Ich war den Tränen nahe.
“Nein, kein Blut, wir haben sie lebendig gefangen und soweit ich sehen kann,
muss sie in die Falle gegangen sein, gleich nachdem sie durchs Fenster gekommen
war... aber du solltest in Zukunft wirklich aufpassen, dass du das Fenster
nicht mehr so weit offen stehen lässt...!” er schaute mich jetzt eher spöttisch
an,
“Ach noch was: Ehe ich es vergesse! Es ist keine Maus, sondern eine Katze!”
“Waaas?!” schrie ich nun noch hysterischer.
Jetzt waren die Kinder dazugekommen und wollten unbedingt den ungebetenen
Besucher begutachten und schliesslich erklang es einstimmig, als sie sahen,
dass es sich noch um ein recht junges und hübsches Kätzchen handelte:
“Mami, Mami dürfen wir die Katze behalten? Ich will auch sonst gar nichts zu
Weihnachten, nur die Katze behalten dürfen!”
Und so kam es, dass wir die verkannte Maus feierlich ins Haus einluden und
zwangsweise in den Kreis der Familie aufnahmen.
Jedoch hat sie sich seither den Spitznamen ‘Mausi’ gefallen lassen müssen!
Herzliche Grüße
Anika
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