Heute nachmittag oder am Abend werden wir unseren Weihnachtsbaum vom Eis befreien und ins Wohnzimmer stellen.
Jan auf dem Weihnachtsmarkt
von Sabine Mook
Jan zieht den Schlitten hinter sich her. Er muss sich beeilen. Wenn der große Zeiger auf der zwölf und der kleine Zeiger auf der drei steht, muss er zuhause sein. Seine Eltern wollen dann mit ihm auf den Weihnachtsmarkt gehen. Außerdem wird er gebraucht um den Weihnachtsbaum mit auszusuchen. Da ist Jan besonders stolz drauf. Die Mutter zieht ihm trockene Sachen an. Jan hat Durst. Die Mutter macht ihm eine Tasse heiße Zitrone. Jan würde lieber Cola trinken, aber die Mutter sagt immer, wenn er Cola trinkt, dann sieht er bald so dick aus wie der Kevin, der zwei Häuser weiter wohnt. Also trinkt Jan lieber die saure heiße Zitrone. Den Kevin hänseln nämlich immer alle weil der so dick ist und laufend Süßigkeiten und Pommes in sich reinstopft .
Die Mama und der Papa von dem Kevin sind aber auch ganz dick. Einmal waren die im Sommer bei den Eltern vom Jan zu besuch im Garten hinter dem Haus, da musste der Papa vom Jan extra zwei Stühle aus der Küche holen weil die Mama und der Papa von dem Kevin nicht in die Stühle im Garten reingepasst hätten. Der Kevin spielte zuerst noch ein bisschen mit dem neuen Kranauto das Jan zum Geburtstag bekommen hatte, dann rannte er zu seinen Eltern und ließ sich in einen der Gartenstühle fallen. Seine Eltern haben dann ziemlich lange gebraucht um den Stuhl wieder vom Kevin abzubekommen. Auch hat der Stuhl seither etwas krumme Beine. Jan hat damals etwas Angst gehabt dass der Kevin nun vielleicht für immer im Gartenstuhl bleiben muss.
Auf dem Weihnachtsmarkt ist ziemlich viel los. Jan bekommt einen Bratapfel. Dann darf er noch eine Runde mit dem Karussell fahren. Natürlich fährt er im Feuerwehrauto. Jan hat Glück, seine Mutter hat gerade eine alte Schulfreundin getroffen und so darf er noch eine weitere Runde fahren während die Erwachsenen sich unterhalten. Dann kommt der Weihnachtsmann. Der Kevin sagt zwar immer es gäbe gar keinen richtigen Weihnachtsmann, das wären alles nur verkleidete Studenten, aber Jan glaubt ihm nicht. Der Weihnachtsmann kommt jetzt auf Jan zu. Der greift die Hand vom Papa jetzt doch etwas fester. Der Weihnachtsmann beugt sich zu Jan runter und sagt mit tiefer Stimme: Kannst du schon ein Gedicht aufsagen, dann bekommst du auch ein Geschenk von mir!? Der Weihnachtsmann riecht aus dem Mund so wie Papa neulich als er von der Weihnachtsfeier beim Griechen kam und er auf dem Sofa schlafen musste. Der Kevin hat dem Jan neulich ein Weihnachtsgedicht gelernt, aber der Jan traut sich nicht es aufzusagen, weil er hat auch nicht alles von dem Gedicht verstanden. Der Jan bekommt schließlich trotzdem ein Geschenk und atmet erst mal tief durch als der Weihnachtsmann seinen Kopf wieder hebt und nach einem anderen Kind Ausschau hält. Jetzt gehen sie zum Weihnachtsbaumverkauf. Hier gibt es ja so viele, große, kleine, dicke, dünne, krumme, gerade, welche mit langen und welche mit kurzen Nadeln. Jan möchte am liebsten einen ganz großen, aber der Papa sagt dass sie den gar nicht weggetragen bekommen und das Wohnzimmer auch gar nicht so hoch sei. Nach einer ganzen Weile des Suchens entscheiden sie sich schließlich für einen mit kurzen Nadeln der immerhin noch ein ganzes Stück größer ist als Jan. Der Weihnachtsbaum wird dann noch in eine Maschine gesteckt die von vorn aussieht wie ein Betonmischer, hinten kommt dann der Weihnachtsbaum ganz schlank in einem Netz wieder raus. Vielleicht sollte man den Kevin da auch mal reinstecken? Die drei tragen ihren Weihnachtsbaum nach hause, der Papa vom Jan vorne, die Mama hinten und Jan ganz stolz in der Mitte. Und der Papa hat dem Jan versprochen dass er ihn dieses Jahr mit schmücken darf!
Herzliche Grüße
Anika
PS: Dieses Kalenderblatt ist aus dem Kit “Christmas around the World” von Kim B. entstanden.
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