Als erstes nehmt ihr euch eine vorhandene Pappbox mit Taschentüchern, also die, für die ihr nähen wollt und stellt sie auf einen Bogen A3 Papier. Ziemlich mittig, wenn's geht. Dann zeichnet ihr einmal rundherum oder messt die Box ab und zeichnet dieses Rechteck auf das Papier. Nun kippt ihr die Box nach vorne und zeichnet das schmale lange Rechteck für die Vorderseite. Wieder zurückkippen und nach links kippen, das schmale kurze Rechteck für linke Seite zeichnen.
Das wiederholt ihr für hinten und rechts. Am besten wirklich alles aufzeichnen, da der Stoff passgenau geschnitten und genäht werden muss! Achja, zweimal das Ganze, denn wir nähen aus einem Außenstoff und einem Innenstoff ;-)
Ich habe mich mal an einer Zeichnung am PC versucht - nicht schön, aber selten und für mich nicht anders machbar mit einem Fotobearbeitungsprogramm ;-)
Damit haben wir unser Schnittmuster - bitte nun jeweils aus Außen- und Innenstoff zuschneiden, die Nahtzugaben in den Ecken einschneiden - ihr seht später, warum! Nun legt bitte Außen- und Innenstoff rechts auf rechts und steckt es ein wenig fest - 4 Nadeln reichen in den Ecken.
Als nächstes zeichnet ihr ein schmales Rechteck mittig auf die Grundfläche, 1cm breit und ca. 10cm lang - das wird der Schlitz, durch die später die Tücher gezupft werden.
Jetzt geht es endlich an die Nähmaschine - das Rechteck schön sauber entlang nähen mit einem einfachen Geradstich. Das funktioniert so, als wolltet ihr einen Reißverschluss in ein Taschenfutter nähen - nur wir lassen den RV weg ;-) Also schön aufschneiden und durch den Schlitz wenden, bügeln und wenn ihr mögt den Schlitz nocheinmal absteppen.
Damit sind unsere beiden Stoffe miteinander verbunden und wir können uns an die Ecken machen:
Beim Innenstoff:
Die kurzen Seiten rechts auf rechts stecken und von der eingeschnittenen Ecke bis zum "Saum" nähen. Ich hoffe, man kann es erkennen...
So sieht es aus, wenn alle 4 Ecken vom Innenstoff gesteckt sind.
Die Ecken schön ausbügeln.
Unten sichtbar - die Saummarkierung, also die Nahtzugabe. Ich habe sie etwas großzügiger gemacht, der übliche Zentimeter reicht aber auch ;-)
Hier sind nun auch die Ecken vom Außenstoff genäht...
... und ausgebügelt.
Dann wird der Saum umgebügelt, damit es einfacher zu nähen ist.
Schön zu sehen, die ausgebügelten Ecken mit umgebügelter NZG.
Innen- und Außenhülle ineinandergestülpt, nun noch stecken...
Die Ecknähte exakt übereinander stecken...
... auch in der Mitte nochmal gut stecken und einmal rundherum absteppen (evtl. auch mit einem Zierstich...)
Damit ist der Bezug ansich fertig!
Auch das Schnittmuster für das Lehnenkissen ist selbst erstellt, frei Hand gezeichnet...
Die kleinen Kissen sind so groß wie ein Post-it ;-)
Manchmal nehme ich auch die ausgeschnittenen Quadrate aus dem Schnittmuster, hier waren aber andersfarbige gewünscht!
Beim Lehnenkissen habe ich eine ca. 12cm große Wendeöffnung gelassen, durch die mit Füllwatte gestopft wird. Anschließend die Öffnungen per Hand schließen.
Jetzt kommt der nervigste Teil - ja, ich fluche jedes Mal wieder:
Das Annähen der Lehne per Hand!
Entweder orientiert man sich an der innen sichtbaren Markierung vom Zauberstift
oder man zieht den Bezug auf die Box
oder man bügelt nochmal die Kanten in den Bezug und hat somit eine weitere Markierung.
Letzteres habe ich bei den letzten beiden Sofas ausprobiert, das habe ich bei dem fotografierten Sofa noch nicht gewußt ;-)
Ich nähe von der Mitte ausgehend erst in die eine Richtung, dann in die andere.
So habe ich am besten unter Kontrolle, daß die vorderen Enden auch an der vorderen Sofakante ankommen.
Hier ist das fertige Tatüsofa!
Dieses ist ein Schnittmuster für eine 9cm hohe Box (Solo von Aldi),
ich nähe normalerweise für Alouette von Rossmann ;-)
Ich hoffe, ihr kommt mit meiner Beschreibung klar - ich würde mich sehr über Kommentare freuen.
Auch wenn etwas unklar ist, dürft ihr mich gerne anschreiben :-)
Herzliche Grüße
Anika
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